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Video der Cosby-Band vom abc-Schulzentrum in Mpemba

 

 

Rundschreiben 119

 

Zum Advent 2023 [mehr...]

 

Rundschreiben 118

 

ganz schön sportlich war meine 23. Malawi-Reise vom 14. bis 27. April 23
mit 15 Schulbesuchen und 6 Baustellen! [mehr...]

 

Rundschreiben 116

 

meine 22. Malawi-Reise war eine harte Tour! Nur vergleichbar mit Motocross auf unwegsamen Pisten. [mehr...]

 

Rundschreiben 113

 

Wir saßen unter einem Jakaranda-Baum in Afrika [mehr...]

 

News-Archiv [mehr...]

 

Rundschreiben 109

 

 

Essen, den 6.10.2019

Bericht zur 20. Malawi-Reise vom 20.9. – 1.10.2019 mit vielen Terminen und Stationen, Begegnungen und Erlebnissen

 

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde und Förderer!

 

Wir waren 10 Personen auf dem Weg von Blantyre nach Chiradzulu.


Im gemieteten Minibus fuhren die Eheleute Elke und Dr. Rolf Bietmann – Namensgeber und Hauptsponsoren der Bietmann Junior-Primary, der sie begleitende Filmemacher Goldbeck, unsere Supervisorinnen Florence Musasa und Lucy Maunde, unser hervorragender Baumeister Luwin Kantwela, unsere Kassiererin Eva-Marie Clasen und ich.

 

Der deutsche Botschafter Jürgen Borsch, mit dem ich schon im April mehrere interessante und erfreuliche Begegnungen hatte, und seine Frau fuhren hinter uns her.


Zunächst ging es zur Matete Junior-Primary. Wir hatten die Freude, den Erweiterungsbau, die Matete Senior-Primary mit den 4 weiteren Klassen, zu übergeben. Die Lions Mittelrhein hatten die Komplettierung zur 8-klassigen Primary ermöglicht und dazu auch einen Brunnen spendiert.

 

Von da ging es nach Ntonda zur Bietmann-Schule. Die vielen Schüler, Lehrer, Eltern und Officials empfingen unsere „Delegation“ mit großer Freude und vielen Dankesbekundungen.
Frau und Herr Bietmann waren sehr begeistert von „ihrer“ schönen Schule. Der Filmemacher hat viele glückliche Gesichter, jubelnde Schüler und die strahlenden Besucher gefilmt und viele Interviews gemacht. Bin gespannt auf seinen Film!


Apropos schöne Schule, überall werden von allen Nutzern und Besuchern
Stil und Ausführung unserer Schulen sehr gelobt. Sie seien die schönsten
im ganzen Land. (Auch wenn es übertrieben sein sollte, es freut mich zu hören!)

 

Bei aller Freude gab es für mich in Ntonda doch etwas Ärgerliches. Als ich im April die Schule besuchte, waren in der ersten Klasse 97 Schüler statt wie vorgesehen 50. Daraufhin hatte ich vorgeschlagen, die Library auszuräumen und sie zur zweiten 1. Klasse zu machen. Wir haben dafür Schulbänke und Schulbücher für 40 Schüler anliefern lassen, so dass die erste Klasse entlastet werden konnte.

Jetzt aber waren 127 Kinder in der 1. Klasse und in dem neu gewonnenen Klassenraum wurden 33 Schüler eines 5. Schuljahres unterrichtet.Eine Junior-Primary wird üblicherweise für 4 Jahrgänge eingerichtet.Der Schulleiter entschuldigte sich damit, er sei von der Schulbehörde dazu gezwungen worden. Dort wollte man lieber eine 5. Klasse einrichten (wegen der Statistik?!).


Die Eheleute Bietmann überlegen dankenswerterweise, ob sie noch einen Block mit zwei zusätzlichen Klassenräumen finanzieren wollen, damit ein vernünftiger Unterricht in den beiden unteren Klassen stattfinden kann.


Der nächste Halt war bei der im Bau befindlichen Mubea-Junior Primary in Zalengera. Es war alles im Lot. Der Dachstuhl sollte gerade gezimmert werden.

 

Am Nachmittag erreichten wir „unser“ abc-Schulzentrum in Mpemba.
Sie erinnern sich vielleicht: der große Sturm und die gewaltigen Regenfluten hatten die 76 Häuser in der Umgebung der Schulen weggeschwemmt. Wir hatten im April gesammelt und konnten 800 Zentner Zement für den Wiederaufbau und 80 Zentner Mais liefern lassen. Wir haben die neuen Häuser besichtigt. Sie waren von na ja bis sehr gelungen in Gemeinschaftsarbeit aufgebaut worden.
Jetzt konnten wir auf Wunsch der Familien 80 Wolldecken, 2x2 Meter groß – Made in Malawi – verteilen. Ich habe 3 oder 4 symbolisch ausgehändigt. Dabei kniete sich eine ältere Frau hin. Sehr peinlich für mich! Ich musste schon öfter in diesem Land sagen: „Knien Sie nie vor einem anderen Menschen!“. Hinterher stellte sich heraus, dass diese Frau noch nie in ihrem Leben eine Decke besessen hat.


Die Preschool, Primary und Secondary sind in Schuss, die Photovoltaik und die Wasserleitungen funktionieren, 125 Hühner sind im Stall!


Anlässlich des 35-jährigen Bestehens der abc-Gesellschaft haben wir unter großer Anteilnahme und Hilfe der Anwohner auf dem Schulgelände 35 Mangobäume gepflanzt, für jedes Jahr ein Bäumchen. Nach drei Jahren sollen die ersten Früchte reif werden und den Kindern in der Preschool beim täglichen Mittagessen schmecken. Nahrungsergänzungsmittel!


Abends erzählte ich Frau und Herrn Bietmann von den Mobile Training Labs, dem Projekt für die berufliche Qualifizierung, das ich mit Minister Fabiano und Festo arrangiert hatte. Sie erinnern sich vielleicht. Dr. Imani und ich hatten am 4.4.19 ein Meeting mit Präsident Mutharika und vier involvierten Ministern zu dem Thema. Die abc-Ges. sollte das dringend von allen gewünschte Container-Projekt bei der dt. Regierung zur Finanzierung einreichen. Botschafter Borsch hat sich sehr dafür eingesetzt.


Das BMZ hatte sehr viele Regularien, die sich als echte Hürden darstellten. So sollte u.a. die abc-Gesellschaft 25% Eigenanteil vom Gesamtpreis von 500 000 € aufbringen. Ich hatte ohnehin nicht verstanden, warum der Weg über uns gehen sollte, statt von Regierung zu Regierung. Ich habe daraufhin viele nationale und internationale Versuche gestartet – Sequa, Unido, US-Aid u.a.m. Antwort offen.

 

Dr. Bietmann, langjähriges MdB und Chef einer Anwaltskanzlei mit 48 Anwälten, wird Mitte des Monats die zuständige Staatssekretärin dazu ansprechen. Daumen drücken. Das Projekt ist zu erfolgversprechend, um es zu begraben.


Am anderen Tag fuhren Bietmanns schon wieder nach Hause. Zeitmangel! Schade, Malawi hat nicht nur den berühmten, 600 km langen Malawi-See sondern auch Tierparks zu bieten.


Wir machten uns auf beschwerliche Fahrten auf nach Chikumbu und nach Chiguma. Die Chikumbu–Primary war ja schon im August eingeweiht worden. Frau Anja Hirschmann hat zusätzlich zwei sehr schöne Lehrerhäuser für vier Lehrer-Familien und einen Brunnen bauen lassen. Dort war alles in Butter.


In Chiguma war der Rohbau wie geplant fertig und auch der Brunnen.
Sie kennen ja den Begriff Baumschule. Dieser hat dort eine andere Bedeutung, nämlich Schule unter Bäumen. Unter mehreren Bäumen standen die Lehrer neben einer kleinen Tafel vor ihren auf der Erde oder Steinen sitzenden Schülern. Man kann das idyllisch nennen – aber in der Hitzeperiode oder der Regenzeit.....?!
Jedenfalls sind alle froh und glücklich, in zwei Monaten in die neue abc-Chiguma-Primary einzuziehen.


Abends besuchte uns Prof. Fabiano mit seiner Tochter, die gerade Ärztin geworden ist. Fabiano hat durch die Wahlen im Mai seinen Parlamentssitz und sein Außenministeramt verloren. Die einflussreichen Chiefs in seinem Wahlbezirk hätten es geschafft, einen der ihren durchzubringen. Er arbeitet jetzt für im Auftrag der Regierung für die Ansiedlung internationaler Firmen.


Die Wahlen im Mai brachten einige Unregelmäßigkeiten, die zu massiven Protesten führten.
Botschafter Borsch sagte, es wären sehr geringe Abweichungen bei der Auszählung entstanden. Auch die vielen Wahlbeobachter haben bestätigt, dass die Wahl korrekt vorbereitet und durchgeführt wurde.

 

Am folgenden Tag fuhren wir über endlose und schlechte Pisten nach Phalombe zur Einweihung der Mubea Primary, der ersten von zwei Schulen, die die Mubea helps foundation finanziert. Wir haben die Schule für 200 Schüler gebaut. Als wir vor der Schule ankamen, halten Sie sich fest, quollen 1085 Schüler! aus den 4 Klassenräumen und der Library. Wir waren erschlagen!
Der Schulleiter: “Was sollte ich machen, wen zurückweisen, wenn tausende Eltern mit ihren Kindern vor mir stehen. Im Umkreis von 20 km gibt es keine Schule!“ Ich sagte dem Division Education Manager, er solle Präsident Mutharika einladen, hierher zu kommen, um sich das anzusehen. Er sagte, 1. er komme nicht und 2, wenn doch, würde das nichts ändern! Und ob wir hier eine zweite Schule bauen könnten.


Trotzdem, die Einweihungsfeier war ungeheuerlich. Ein Tänzer und Sänger war eingeladen. Er brachte in jedem Klassenraum über 200 Schüler zu herrlichen, rhythmischen Gesängen und zu artistischen Tänzen auf dem Schulhof. Der Mann war sein Geld wert. Er verbreitete beste Stimmung und viel Freude! So was hatte ich noch nicht erlebt!

 

Er begleitete uns auf dem weiteren Weg zur Besichtigung von zwei Bauplätzen für 2020:
z.B. für die Initiative von Carmen Mercedes, einer Influencerin auf YouTube. Auch dort brachte er die Chiefs, die Anwohner und Officials mitten auf den Feldern und Wiesen zu virtuosen Tänzen. Wir standen steif daneben.


Am Folgetag fuhren Frau Clasen, unser Baumeister und ich nach Norden - über Lilongwe nach Salima. Dort trafen wir aus einem ganz besonderen Anlass den ehem. Arbeitsminister Prof. Tembenu und einen neuen Helfer Elijah Mkomo.
Die Meutsch-Stiftung Fly and help, der wir sehr zu Dank verpflichtet sind, weil sie uns in den letzten drei Jahren viel Geld von Sponsoren zur Verfügung stellte, hat uns die Anfrage eines Hotelkonsortiums weitergeleitet.
Der Plan: es sollten zuerst zwei Primarschulen, dann eine Sekundarschule gebaut werden. Wenn die gut funktionieren, soll ein Hotel- und Tourismus-College mit einem Studentenwohnhaus entstehen. Die Absolventen der beiden Primaries könnten in die Secondary wechseln, deren Absolventen in das College gehen. Dazu Absolventen anderer Secondaries. Guter Plan!
Ich hatte Salima, eine Stadt mit 65 000 Einwohnern in der Mitte des Landes vorgeschlagen. Salima liegt etwa 15 km weit vom Malawi-See entfernt, dort wurden und werden viele kleine und mittlere Lodges und Hotels gebaut, die einen großen Fachkräftebedarf haben.


Wir hatten uns tags zuvor in Blantyre im „Malawi Tourism Institute“ sachkundig gemacht und viele Informationen und die Bereitschaft der Zusammenarbeit eingeholt.


Unser neuer Supervisor, Herr Mkomo hatte in der Umgebung mit mehreren Chiefs Besichtigungen von 3 mal 3 Bauplätzen vorbereitet. Sie waren aus mancherlei Gründen alle unzweckmäßig. Sie sollen in fußläufig erreichbarer Nähe zueinander liegen.

Ein gute Bekannte, Frau Evelyn Bleckmann aus Deutschland, die in der Gegend eine private Schule betreibt, machte uns auf Kantchenche in Seenähe aufmerksam. Dort trafen wir einen weiblichen Chief, Frau F. Kudzobwe, die uns drei passende Schulgrundstücke in bester Lage kostenlos anbot. Das evtl. zu bauende College und ein Hostel könnte dann zwischen den Schulen in Kantchenche und Salima errichtet werden. Wirklich tolle Möglichkeiten.


Ein alter Freund hat bei Westermann auf seine Kosten 12 Schul-Wandkarten in englischer Sprache herstellen lassen: 2 Welt- und 10 Afrika-Karten. So konnten wir jeder Schule eine Karte mitbringen und haben noch einige übrig für die Bauten im nächsten Jahr. Vielen Dank, Peter Kniep!


Sehr geehrte Damen und Herren, drücken Sie die Daumen, dass die Pläne umgesetzt werden können. Das Wichtigste für Malawi ist Bildung. Wir können einen kleinen Beitrag dazu leisten. 18 Schulen haben wir in diesem Land mit Ihrer großen Hilfe schon gebaut, immerhin!

 

Herzlichen Dank!
Alles Gute für Sie und Ihre Lieben!

 

Ihr

Signatur Kuhn
F.-J. Kuhn

Vorsitzender

 

Impressionen

[Grüße aus Malawi September 2019 ...]


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