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Video der Cosby-Band vom abc-Schulzentrum in Mpemba

 

 

Rundschreiben 119

 

Zum Advent 2023 [mehr...]

 

Rundschreiben 118

 

ganz schön sportlich war meine 23. Malawi-Reise vom 14. bis 27. April 23
mit 15 Schulbesuchen und 6 Baustellen! [mehr...]

 

Rundschreiben 116

 

meine 22. Malawi-Reise war eine harte Tour! Nur vergleichbar mit Motocross auf unwegsamen Pisten. [mehr...]

 

Rundschreiben 113

 

Wir saßen unter einem Jakaranda-Baum in Afrika [mehr...]

 

News-Archiv [mehr...]

 

Rundschreiben 102

 

Essen, den 20.4.2016

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Mitglieder, Freunde und Förderer!

 

auf dem Rückflug am 20.4.16 von Blantyre/Malawi über Addis Abeba nach Frankfurt erreichte uns über die Tageszeitung „The Nation“ die Nachricht, dass am 9.5.16 über 40 000 Grundschul- und Sekundarschul-Lehrer streiken werden. Beginnen soll der Streik mit einem großen Sit-in im Bildungsministerium. Lehrer verdienen zu wenig, müssen oft monatelang auf ihr Gehalt warten und treffen oft, besonders außerhalb der Städte, auf schlechte schulische Verhältnisse - kein Strom, kein fließendes Wasser, zerfledderte Schulbücher, noch nicht mal Kreide, demotivierte oder hungernde Kinder, völlig überfüllte Klassen.


Der Schul-Minister ist hilflos, sein Budget reicht hinten und vorne nicht. Der Staatshaushalt hängt nach wie vor am Tropf von Weltbank und Geberländern. Die Weltbank hatte einen Kredit über 4 Jahre für die Lehrerausbildung bereitgestellt. Jetzt wurden 10 500 Lehrer zusätzlich ausgebildet, im nächsten Jahr 9 500 weitere. Sie können aber nicht eingestellt werden, weil das Geld für die Gehälter fehlt. Es ist zum Verrücktwerden.


Der Minister, Dr. Fabiano, besuchte uns am Samstag im Hotel in Lilongwe und bedankte sich sehr für unser Engagement. Er fand lobende Worte, dass wir in seinem Land 8 Schulen gebaut haben und nun mit der 9. das kleine Schulzentrum in Mpemba komplettieren wollen. Er hofft sehr, dass die abc- Gesellschaft weitermacht und schlug uns einen Ort zwischen Zomba und Blantyre vor, an dem weit und breit keine Schule zu finden ist.

 

Wir schilderten dem Minister ihm, wie schwer es sei, genug Geld zu sammeln und neue Sponsoren zu gewinnen. Wir hätten für die jetzt zu bauende Secondary noch nicht einmal das Geld für die Schulmöbel und Schulbücher zusammen. Nur mit Ach und Krach könnten wir den Bau - auch wegen der gewaltigen Inflation (1€ = 760 Kwacha statt 450 im Vorjahr) - finanzieren!
Ich erzählte ihm, dass das Spendensammeln auch wegen der 1 Million Flüchtlinge in Deutschland schwerer geworden ist. Viele spenden jetzt für diesen Zweck. Aber gemessen an den Sorgen im Lande, von denen er berichtete, wurden wir schnell ruhig. Er wies daraufhin, dass sein kleines, armes Land klaglos 1,3 Mio Flüchtlinge während des Bürgerkrieges in Mozambique aufgenommen hatte!

 

Frau Clasen und ich sind am 12. April schon mit einem mulmigen Gefühl losgefahren. Wir wussten von den schlimmen Überschwemmungen zu Beginn der Regenzeit mit Toten und vielen Obdach losen und von der nachfolgenden Dürre. Wir hatten bereits im Norden weggeschwemmte Küchen-, Wasch- und Toilettenhäuschen bei den Lehrerhäusern und einer Schule erneuern. Dann erreichten uns Ende Februar, Anfang März Hilferufe unserer Helferinnen von Tsogolo La Ana im Süden. Die Waisen und armen Kinder in unserer Preschool konnten das tägliche Mittagessen nicht mehr bekommen. Über Nacht hatte sich wegen der Trockenheit - es war in den meisten Regionen viel zu wenig Regen gefallen - der Mais-Preis vervierfacht - der Zentnerpreis auf 24 Euro (das bei einem monatlichen Einkommen vieler in Malawi von nicht mehr als 30 Euro). Wir haben sofort Geld geschickt, damit die täglich Mahlzeit gesichert blieb.

Mittlerweile hat sich die Lage entspannt. Die Regierung importierte und subventionierte Mais aus Sambia. Wir sahen lange Warte-Schlangen an den Ausgabestellen, lankiert von Soldaten mit alten Gewehren. Pro Familie gibt es nur 25 Kg zu kaufen.

 

Wir haben Dank der Spenden unserer Freunde und Mitglieder in Mpemba ein Lebensmitteldepot für die Preschool-Kinder angelegt: Mais, Soja, Bohnen, Zucker, Salz, Milchpulver ... Soll bis zur nächsten Ernte reichen!
Jedem Lehrer der abc-Primar- und der Sekundarschulen in Chikhosi, in Limbe und Mpempa konnten wir etwas Geld für ihren Lebensmitteleinkauf geben.


Die Primary in Mpemba haben wir jetzt mit großer Freude in vollem Betrieb - mit 320 Schülern und 10 Lehrern - erlebt.
Sehr überrascht waren wir über die schönen Wandgemälde in den Gruppenräumen der Preschool. Ein Lehrer der Grundschule hatte alle Wände mit kindgerechten Motiven bemalt. Wirklich gelungen!


Die 5 Schulen, die wir besucht haben waren gut in Schuss, die Anzahl der Lehrer ausreichend, die Wunschlisten lang. Wir hatten im Gepäck viel Material für den Physik-Unterricht in den Secondaries. Dazu vier kleine Computer, mit denen viele verschiedene Messungen aus der Umwelt gemacht und deren Ergebnisse veranschaulicht werden können. Diese waren Geschenke des befreundeten Geschäftsführers der israelischen Firma Globisens. Frau Clasen hat damit Schnellkurse mit den Lehrern durchgeführt. Hoffentlich hinreichend ... bei den Vorerfahrungen der Lehrer!

 

Der Mpingwe-Teacher-Association - Sie wissen, das sind die 5 Lehrer denen jetzt die Dalani-Schule gehört - konnten wir für 15 Waisen das Schulgeld für ein Jahr übergeben. Für weitere sechs hatte uns ein Spender Geldumschläge mitgegeben.


Für den Bau der Secondary in Mpemba gab es eine gute Nachricht. Unsere Helferinnen haben das von uns gekaufte Grundstück tauschen können. Die neue Schule bekommt mehr Platz und eine bessere Lage mit wunderbarem Talblick.


Den Vertrag mit unserem Baumeister konnten nur abschließen, weil uns die Bücherbörse Köln und der Kindergartenausstatter Dusyma mit großartigen Spendensammlungen unterstützt haben. Die Studenten der Bücherbörse Köln waren wieder sehr erfolgreich mit dem Verkauf der gebrauchten Bücher und haben diesmal 23 000 € erlöst. Sie haben uns zum 4. Mal geholfen - herzlichen Dank an alle 22 Helfer!


Der Kindergartenausstatter Dusyma wurde 90 Jahre alt und hat bei seinen vielen Herstellern und Lieferanten für „Lasst uns eine Schule bauen - in Afrika“ kräftig gesammelt. Die Geschäftsführerin, Frau Schifler-Betz, hat für jedes Jahrzehnt des Bestehens einen Tausender draufgelegt hat. So kamen über 25 000 Euronen zusammen. Herzlichen Dank allen Dusymajanern! Mit den Spenden unserer Mitglieder, Freunde und Sponsoren können wir trotz der erheblichen Preiserhöhungen den Bau finanzieren.


Ein herzliches Dankeschön an AVR, das ist die Agentur, die die verschiedenen Didacta-Magazine herausbringt. Sie hat mehrmals - mehrseitig - für unser Anliegen geworben!


Die erste Zahlung an unseren Baumeister haben wir schon geleistet. Der Bau soll laut Vertrag Ende August fertig sein. Der Schulstart Anfang September, dies sagten uns der Distrikt-Manager und der Regional-Manager heute morgen zu - vorausgesetzt wir können den Bau rechtzeitig übergeben. Wie oben schon geschildert, fehlt uns noch das Geld für 100 Bänke (200 Schüler), die Lehrermöbel, Regale und die Bücher - 11 540 €!
Wenn es uns mit Ihrer Hilfe gelingt, das Geld zusammenzukratzen, könnten wir uns alle freuen, wir hätten ein schönes Schulzentrum auf die Beine gestellt!
Vor-, Grund- und Sekundarschule an einem Platz! Eine Seltenheit in Malawi!

 

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde und Förderer, herzlichen Dank für Ihr Wohlwollen,
Ihre Spenden und guten Wünsche! In diesem armen Malawi ist jeder Euro für Bildung bestmöglich
angelegt!


Dies war der Kurzbericht meiner 15. Malawitour! Die Zeit verging wirklich im Fluge!


Herzliche Grüße!

Signatur Kuhn
Ihr F.-J. Kuhn

 

[Impressionenaus Malawi April 2016 ...]


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